Sabine Nielsen
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Gedichte: Liebe wechselhaft

16/9/2016

 
Zur Jahrhundertwende befand ich mich auf der Insel Föhr. Das war schon ein großer Moment, als die Uhr tickte und das Jahr Zweitausend begann. Ich glaube, alle erwarteten wir irgendwas Großes, Aufregendes - Veränderungen, die die ganze Menschheit betreffen würden ...  
​In der Zeit entstand diese Gedichts -Serie.
Verrannt
© Sabine Nielsen​

Erlöse mich
vom Ritual der immerwiederkehrenden Worte
der schalen Gesten
der leeren Versprechungen

Befreie mich 
vom Alltag der Gebärden
wie ein müdes Uhrwerk
greifen sie ineinander und
wiederholen sich.

Meine Gedanken schaukeln 
matt
und phantasielos unbeflügelt
in der Hängematte der Routine.

Ich sehe dich.

Plötzlich drehen sich wieder
Kreisel in meinem Bauch.
Verschlafen rekeln sich längst
vergessene Gefühle, werden
abgestaubt

Ungläubig hinterfrage ich
Das Chaos meiner wellengängigen
Emotionen
Mein Kreislauf wankelt übermütig,
der Appetit verweigert mit
niederträchtiger Regelmäßigkeit
den Dienst.

“Magenverstimmung” diagnostiziere ich
verkuppel auch gleich die 
Schläfrigkeit, Verträumtheit
die meine Aufmerksamkeit verkleben
mit zarten Spinngeweben.

Die Dunkelheit reißt mich aus
dem Schlaf
fieberhaftes Wachen,
in meinem Kopf kegeln die Worte, 
Leuchtfeuer der Ideen –

Ich schreibe mit angespannter Kraft
schwelge in dem Wunsch mich auszudrücken.
Kleckse meine Tintengebilde auf
geduldiges Papier,
noch immer analytisch, kritisch.

Dann kapituliere ich.
Zaghafte Stimme fragt,

Erfüllst du mich






Gedichte: Liebe Wechselhaft

14/9/2016

 
Jeder, dem eine wichtige Beziehung entzwei gegangen ist, kennt diese Gefühle ...
Nochmal
© Sabine Nielsen​


Auf der Müllhalde 
der grossen Gefühle
liegen wir einsam
und verblasst.


In unseren Wunden frisst
der Rost
zerbröckelt was von unseren 
Herzen noch nach ist.


Bitter tropft die 
Enttäuschung aus
unseren müden Augen
Hoffnungslosigkeit saugt
sich wie Schlamm an unseren 
Gliedern fest.


Auf der Müllhalde der
grossen Gefühle
mahlt der Rott,
mouliniert unsere Wut, 
gratiniert die scharfen Ecken
unserer Verzweiflung.


Zeitloses Schneidwerk
Ewigkeit


Träge lasse ich mich schieben
grüsse Angst und
Einsamkeit
paniert in Stumpfheit,
flambiert mit willenloser Einfalt.


Auf dem Fliessband der
abgewrackten Menschlichkeit
lande ich neben
Dir.


Versuchen wir’s nochmal?


Gedichte -  Liebe Wechelhaft 

13/9/2016

 
Ist es nicht so, dass wir am Anfang, wenn wir die ersten Beziehungen auskosten, Erwartungen von unseren Geliebten haben ... die sie vielleicht nicht unbedingt erfüllen können?
Liebe verdünnt
© Sabine Nielsen​

Weisst du was,
sagt sie,
Du bist mir 
zu verpappt
zu vermatscht
die klare Linie fehlt.


Ich werd dich mir
ausbessern
zermessern
form mir ein neues Du.


Ich brauch dich,
sagt sie,
eher gefügig
und natürlich.


Ich will dich präsentieren,
Meinen Freundinnen servieren.
Mein Macho,
der mich bannt mit seiner Lust.
Ein Romantiker,
Der mir bügelt meinen Frust.
Einer, der mich nimmt wie ich bin,
stets nach meinem Sinn.


Brilliant
Charmant
Amüsant nach dem langen Tag


Der knetet mir die Zehn,
will mich auch noch seh’n,
wenn ich abends müde
unter der Dusche lehn'.


Der Mann, der so was kann,
sagt sie,
der ist perfekt.


Du gehst? fragt sie,
perplex.


Verheult, zerkneult,
bereut 
sie nichts.


Und sucht im grellen Disco Licht
einen neuen Mann




Gedichte -  Liebe Wechelhaft  

12/4/2016

 
Vollkommen unerwartet einen echten Lebensgefährten zu finden, ist etwas Wunderbares. Jeden Tag staune ich aufs Neue ...

Unterwegs
© Sabine Nielsen​

Auf dem Weg zu mir
begegnete ich dir
und du hieltst mich an.
 
Nun begegne ich mir in deinen Augen,
und in den Worten,
die wir tauschen,
erkenne ich mich
neu.
 
Wo war ich nur?
 
Auf dem Weg zu dir
begegnete ich mir
und hielt still.
 
Da fand ich mich
im Taumel meiner Gedanken,
im Wirbel meiner Erinnerungen,
im Schlamassel der Verwirrung.
 
All das, was ich so mühselig vergrub,
legst du frei
und lehrst mich,
ich zu sein.
 
Unterwegs zu dir
traf ich mich.
 
Du gabst mich
mir zurück.
 
Sabine Nielsen in Alle Herrlichkeit auf Erden, edition Fischer, 2002


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Das Schreiben erlaubt mir, mich in die Welt meiner Charaktere zu versetzen. Ich probiere andere Leben aus und begebe mich manchmal auf recht abenteuerliche Wege.

Mit Sabine klöhnen (plaudern)

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