Die Himmelsbäume sind Japanische Kirschen, Birken und Buchen. Unter ihnen stehen auch Magnolien, Buchsbaum, Eichen und Trauerweiden. Wildäpfel, Ginkos und Schmetterlingssträucher sind dabei. Sie stehen am Wald an der Löwenhöhle in Wyk, ganz in der Nähe des beliebten Kinderspielplatzes. Kinderlachen und das Quietschen der Schwebebahn mischen sich in die Stille, die hier herrscht. Es ist der Ort der Erinnerung, des Besinnens, aber auch ein Treffpunkt: Bänke laden ein, sich hinzusetzen, sich auszutauschen, zu erzählen. An manchen Bäumen flattert ein Schmetterling aus Papier geschnitten, eine bunte Schleife oder ein Anhänger aus Ton. Die Bäumchen sind noch jung, höchstens etwas über ein Jahr alt. Sie stehen in einer Schneise, die der Orkan “Christian” schlug, als er im Herbst 2013 über Norddeutschland wütete.
Ein schwerer Orkan, der mit einer Windstärke von 170 Stundenkilometern auch auf der Insel Föhr Dächer abdeckt, Garagentore zerbirst, Fassaden von Häusern reißt, Autos beschädigt und den Baumbestand der Inselwälder dezimiert.
Alte Bäume knicken um wie Streichhölzer, ihre mächtigen Wurzeln liegen hilflos entblößt.
Monatelang begleitete danach der Motorenlärm der Kettensägen und Hechsler den Inselalltag, und riesige Schredderhaufen häuften sich auf kahlgeschorenen Waldgebieten. Mementos an das, was hier einst wuchs und gedieh. Ein Spaziergang durch den Park erweckte Schrecken – und Staunen ob der mächtigen Gewalt der Natur, die an einem Nachmittag zerstörte, was über viele Jahre gewachsen war. Beim Spaziergang fragte man sich, wie lange wird es dauern, bis das neu bepflanzt ist, der Wald wieder seine alte Gestalt annimmt?
Ein schwerer Orkan, der mit einer Windstärke von 170 Stundenkilometern auch auf der Insel Föhr Dächer abdeckt, Garagentore zerbirst, Fassaden von Häusern reißt, Autos beschädigt und den Baumbestand der Inselwälder dezimiert.
Alte Bäume knicken um wie Streichhölzer, ihre mächtigen Wurzeln liegen hilflos entblößt.
Monatelang begleitete danach der Motorenlärm der Kettensägen und Hechsler den Inselalltag, und riesige Schredderhaufen häuften sich auf kahlgeschorenen Waldgebieten. Mementos an das, was hier einst wuchs und gedieh. Ein Spaziergang durch den Park erweckte Schrecken – und Staunen ob der mächtigen Gewalt der Natur, die an einem Nachmittag zerstörte, was über viele Jahre gewachsen war. Beim Spaziergang fragte man sich, wie lange wird es dauern, bis das neu bepflanzt ist, der Wald wieder seine alte Gestalt annimmt?
Kinderleben werden erinnert und gewürdigt ...
Hier im Wald an der Löwenhöhle ist man sich sicher, diese Bäumchen werden es schaffen, denn sie sind ja “Himmelsbäume”! Gepflanzt von verwaisten Eltern und Geschwistern, die aus ganz Deutschland anreisen, als Gedenken an verstorbene Kinder.
Rund um einen Dalben des Flensburger Bildhauers Heinrich Oettinger, vom Künstler mit symbolischen Schmetterlingen verziert, wächst hier ein neuer bunter, blühender Wald, der die Vielfalt des Lebens widerspiegeln soll. Die Bäumchen wurden von Eltern selbst mitgebracht und gepflanzt.
“Ein „Himmelsbaum“ zum Gedenken für das verstorbene Kind ist für die Familien ein Ausdruck ihrer Hoffnung. So wie der Orkan den Wald verwüstet hat, hat der Tod des Kindes in den Familien seine Spuren hinterlassen. Jetzt darf etwas Neues zu wachsen beginnen und der Baum zeigt, dass die Verbindung zum verstorbenen Kind zwischen Erde und Himmel bleibt.”
So liest man auf der Webseite der ‘Verwaisten Eltern und trauernden Geschwister Schleswig-Holstein e.V.’
Eingeweiht wurde dieser ganz besondere Ort der Erinnerung m 25. April 2015, jedes Jahr sollen zwei weitere Pflanztage stattfinden. Mit persönlichen Beiträgen drücken Eltern und Geschwister aus, welche Bedeutung die Himmelsbäume für sie haben:
“Unsere Trauer will gelebt werden, ob in den Familien, den Gesprächsgruppen oder an diesem öffentlichen Ort, der zur Begegnung einlädt. Trauer in unseren Familien spielt sich zwischen Himmel und Erde ab: ein Teil von uns ist in andere Sphären vorausgegangen, während wir nach dem Orkan wieder festen Grund unter unsere Füße bekommen wollen. Wir verwurzeln uns und strecken uns dem Himmel entgegen.”
Stille erfasst diesen Teil des Waldes, man empfindet Respekt vor der Trauer die hier erlebt, und Freude über das Leben, das hier zelebriert wird. Es geht um Veränderung, Verwandlung und Neubeginn, um Liebe für das, was einst ins Leben geboren wurde.
Rund um einen Dalben des Flensburger Bildhauers Heinrich Oettinger, vom Künstler mit symbolischen Schmetterlingen verziert, wächst hier ein neuer bunter, blühender Wald, der die Vielfalt des Lebens widerspiegeln soll. Die Bäumchen wurden von Eltern selbst mitgebracht und gepflanzt.
“Ein „Himmelsbaum“ zum Gedenken für das verstorbene Kind ist für die Familien ein Ausdruck ihrer Hoffnung. So wie der Orkan den Wald verwüstet hat, hat der Tod des Kindes in den Familien seine Spuren hinterlassen. Jetzt darf etwas Neues zu wachsen beginnen und der Baum zeigt, dass die Verbindung zum verstorbenen Kind zwischen Erde und Himmel bleibt.”
So liest man auf der Webseite der ‘Verwaisten Eltern und trauernden Geschwister Schleswig-Holstein e.V.’
Eingeweiht wurde dieser ganz besondere Ort der Erinnerung m 25. April 2015, jedes Jahr sollen zwei weitere Pflanztage stattfinden. Mit persönlichen Beiträgen drücken Eltern und Geschwister aus, welche Bedeutung die Himmelsbäume für sie haben:
“Unsere Trauer will gelebt werden, ob in den Familien, den Gesprächsgruppen oder an diesem öffentlichen Ort, der zur Begegnung einlädt. Trauer in unseren Familien spielt sich zwischen Himmel und Erde ab: ein Teil von uns ist in andere Sphären vorausgegangen, während wir nach dem Orkan wieder festen Grund unter unsere Füße bekommen wollen. Wir verwurzeln uns und strecken uns dem Himmel entgegen.”
Stille erfasst diesen Teil des Waldes, man empfindet Respekt vor der Trauer die hier erlebt, und Freude über das Leben, das hier zelebriert wird. Es geht um Veränderung, Verwandlung und Neubeginn, um Liebe für das, was einst ins Leben geboren wurde.
... aber Kinder dürfen hier nicht mehr geboren werden ...

Desto unsinniger mutet es einen an, dass auf Föhr keine Kinder mehr geboren werden dürfen. Einer Entscheidung der Landespolitiker zufolge wurde die Geburtenhilfeabteilung des Krankenhauses in Wyk auf Föhr im Herbst 2015 geschlossen!
Bis dahin war das “Klinikum Nordfriesland gGmbH Inselklinik Föhr-Amrum” für die Geburten auf Föhr, Amrum und den Halligen zuständig.
Ein vollkommen funktionsfähiger Kreißsaal wird geschlossen. Gründe dafür sollen angeblich fehlende Ärzte sein; Blutkonserven, die in seltenen Fällen benötigt werden, sollen nicht immer vorhanden gewesen sein und – da es bei solchen Entscheidungen ja meistens ums Geld geht: das Haftrisiko sei zu hoch. Private Hebammen können eben wegen dem Risiko nicht einspringen.
Das Fazit: Von werdenden Müttern wird verlangt, sich spätestens 14 Tage vor dem errechneten Geburtstermin in die Nähe eines Krankenhauses auf dem Festland zu begeben. Sie müssen dort in einem Boardinghaus die Geburt ihres Kindes erwarten, fern ihrer Familie und ihres bekannten Umfelds.
Ich frage mich, welcher Mann würde das auf sich nehmen?
Anstatt sich daheim auf das Ereignis vorzubereiten, letzte Hand an das zukünftige Kinderzimmer zu legen, sich womöglich um ältere Geschwister oder bedürftige Ehepartner zu kümmern, hocken die Frauen in ‘der Fremde’ – und warten.
Und wenn das Baby nicht mitspielt, den festgelegten Termin nicht einhält und sich zu früh in die Welt begeben will? Dann müssen die Mütter im Krankenwagen eine Fährfahrt von mindesten 50 Minuten überstehen, um dann weitere 40 Minuten ins Niebüller Krankenhaus gebracht zu werden. Wenn’s noch schneller gehen muss, wird der Rettungshubschrauber eingesetzt.
Die Geburt, etwas, worauf viele Frauen sich mit Ruhe und Bedacht vorbereiten möchten, wird zum Stress. Viele junge Familien leben auf der Insel gerade weil sie die Geborgenheit suchen, die Inselleben verspricht. Hier dreht sich die Welt noch ein wenig langsamer, Kinder können freier sein. Sie dürfen sich unbewachter bewegen als Kinder in der Stadt, können sich ihre Welt selbstständiger erobern.
“Doch nun beginnt das Leben unserer Kinder außerhalb,” klagt eine Mutter.
Föhr ist eine Insel die von den Tiden - den Gezeiten, dem Wechsel von Ebbe und Flut – regiert wird. Schon wer auf die Fähre steigt, um sich übersetzen zu lassen (Föhr ist nur auf dem Schiffs- oder Flugweg zu erreichen), spürt dieses Loslassen, diese Abnabelung.
Man lässt die Hektik der Welt hinter sich, entfernt sich von Autostraßen, Staus, Betrieb. Wenn’s wenig Wasser gibt, zum Beispiel bei starkem oder anhaltendem Ostwind, kann es sein, dass eine Fähre ganz ausfällt oder die Fahrt länger dauert.
Auf dem Festland mag ein Gewitter toben, aber im Nordfriesischen Wattenmeer ebbt es– dass Gewitter zieht nicht zu uns rüber. Wir werden hier von anderen Gewalten regiert.
Als meine Mutter mich erwartete, hatte sie schon mehrere Stunden in den Wehen gelegen. Endlich zuckte die Hebamme mit den Schultern.
“Jetzt wird’s nicht mehr, Frau Bohde,” sagte sie zu meiner Mutter. “Jetzt hat die Ebbe eingesetzt, das Kind kommt erst mit der nächsten Flut.”
Das bedeutete sechs Stunden Wartezeit! Aber die Hebamme hatte recht und ich kam mit der nächsten Flut.
Manchmal denke ich, ähnlich wie meine Seele sich noch einmal zurückzog, um ihre eigenen Kreise fern vom Wyker Kreißsaal zu drehen, so gestaltete sich auch mein Leben. Zwanzig Jahre lebte ich hier, dann zog es mich in die Ferne. Ich wanderte nach Australien aus. Über vierzig Jahre lebte ich dort – konnte aber nie meine Heimat vergessen. Endlich haben die Tiden mich zurückgetragen, und ich weiß, hier gehöre ich hin.
Wie können Föhrer Kinder nicht auf Föhr geboren werden?
Das fragen auch Renate Siek, Jens Jacobsen und Fiede Amfaldern, die gemeinsam die Initiative “Inselgeburt Föhr-Amrum” gegründet haben. Seit der Schließung der Geburtenhilfeabteilung auf Föhr, protestieren Föhrer und Amrumer gegen diese schnöde Maßnahme.
Empörend finden sie auch die Art und Weise, in der man auf der Insel von der Schließung informiert wurde: Durch eine Pressemitteilung! Begründung für die Schließung ist ein Gutachten, dass aber von dem zuständigen Landrat unter Verschluss gehalten wird. Für den Landrat ist die Entscheidung alternativlos.
Für die Föhrer nicht. Sie sind nicht bereit aufzugeben und kämpfen um ihr Recht, Kinder dort zu gebären, wo sie auch leben werden. Nicht zuletzt am 17. Juli 2016 mit einer Demonstration auf dem Wyker Rathausplatz, zu der rund 2000 Insulaner, Kurgäste und Festländer eintreffen.
Entsprechend dem Anlass war dies eine friedvolle Demonstration – ein Nachmittag mit Musik und Gesang, mit einem eigen dafür geschrieben Theaterstück, mit informativen und sachlichen Ansprachen, und bewegenden Berichten von Müttern, die ihre Kinder anderswo, nicht in ihrer Heimat, zur Welt bringen mussten.
Kommentar des Landrats Dieter Harrsen, der die WG-NF (Wählergemeinschaft Nordfriesland) vertritt, und der der Einladung zum Demotag nicht gefolgt war: er “habe aber ohnehin den Eindruck, dass die Argumente zur Genüge ausgetauscht worden sind und mittlerweile mehr die Emotionen im Mittelpunkt stehen.”
Ja, du meine Güte, was ist denn emotionaler als die Geburt eines Kindes?
Ganz abgesehen von allen wissenschaftlichen Erklärungen wie ein Kind entsteht, wer staunt denn etwa nicht, dass ein neues Leben im Menschen entstehen kann? Wann preschen mehr Emotionen aufeinander, als wenn man ein Neugeborenes das erste Mal sieht oder hält? Wie viel Vorfreude und Ängste steht man zuvor aus?
Wenn man alle Argumente zusammenträgt, die für Geburten auf Föhr sprechen, dürfen doch wohl die emotionalen nicht fehlen?
Himmelsbäume sind erlaubt – kein Mensch würde sich da über verfehlte Gefühle mokieren – aber Kinder dürfen ihr Leben nicht mehr auf Föhr beginnen.
Wir können “Inselgeburt Föhr-Amrum” unterstützen
Mehr lesen über das Orkantief Christian über der Nordseeinsel Föhr:
oder hier
und über Himmelsbäume auf Föhr
Bis dahin war das “Klinikum Nordfriesland gGmbH Inselklinik Föhr-Amrum” für die Geburten auf Föhr, Amrum und den Halligen zuständig.
Ein vollkommen funktionsfähiger Kreißsaal wird geschlossen. Gründe dafür sollen angeblich fehlende Ärzte sein; Blutkonserven, die in seltenen Fällen benötigt werden, sollen nicht immer vorhanden gewesen sein und – da es bei solchen Entscheidungen ja meistens ums Geld geht: das Haftrisiko sei zu hoch. Private Hebammen können eben wegen dem Risiko nicht einspringen.
Das Fazit: Von werdenden Müttern wird verlangt, sich spätestens 14 Tage vor dem errechneten Geburtstermin in die Nähe eines Krankenhauses auf dem Festland zu begeben. Sie müssen dort in einem Boardinghaus die Geburt ihres Kindes erwarten, fern ihrer Familie und ihres bekannten Umfelds.
Ich frage mich, welcher Mann würde das auf sich nehmen?
Anstatt sich daheim auf das Ereignis vorzubereiten, letzte Hand an das zukünftige Kinderzimmer zu legen, sich womöglich um ältere Geschwister oder bedürftige Ehepartner zu kümmern, hocken die Frauen in ‘der Fremde’ – und warten.
Und wenn das Baby nicht mitspielt, den festgelegten Termin nicht einhält und sich zu früh in die Welt begeben will? Dann müssen die Mütter im Krankenwagen eine Fährfahrt von mindesten 50 Minuten überstehen, um dann weitere 40 Minuten ins Niebüller Krankenhaus gebracht zu werden. Wenn’s noch schneller gehen muss, wird der Rettungshubschrauber eingesetzt.
Die Geburt, etwas, worauf viele Frauen sich mit Ruhe und Bedacht vorbereiten möchten, wird zum Stress. Viele junge Familien leben auf der Insel gerade weil sie die Geborgenheit suchen, die Inselleben verspricht. Hier dreht sich die Welt noch ein wenig langsamer, Kinder können freier sein. Sie dürfen sich unbewachter bewegen als Kinder in der Stadt, können sich ihre Welt selbstständiger erobern.
“Doch nun beginnt das Leben unserer Kinder außerhalb,” klagt eine Mutter.
Föhr ist eine Insel die von den Tiden - den Gezeiten, dem Wechsel von Ebbe und Flut – regiert wird. Schon wer auf die Fähre steigt, um sich übersetzen zu lassen (Föhr ist nur auf dem Schiffs- oder Flugweg zu erreichen), spürt dieses Loslassen, diese Abnabelung.
Man lässt die Hektik der Welt hinter sich, entfernt sich von Autostraßen, Staus, Betrieb. Wenn’s wenig Wasser gibt, zum Beispiel bei starkem oder anhaltendem Ostwind, kann es sein, dass eine Fähre ganz ausfällt oder die Fahrt länger dauert.
Auf dem Festland mag ein Gewitter toben, aber im Nordfriesischen Wattenmeer ebbt es– dass Gewitter zieht nicht zu uns rüber. Wir werden hier von anderen Gewalten regiert.
Als meine Mutter mich erwartete, hatte sie schon mehrere Stunden in den Wehen gelegen. Endlich zuckte die Hebamme mit den Schultern.
“Jetzt wird’s nicht mehr, Frau Bohde,” sagte sie zu meiner Mutter. “Jetzt hat die Ebbe eingesetzt, das Kind kommt erst mit der nächsten Flut.”
Das bedeutete sechs Stunden Wartezeit! Aber die Hebamme hatte recht und ich kam mit der nächsten Flut.
Manchmal denke ich, ähnlich wie meine Seele sich noch einmal zurückzog, um ihre eigenen Kreise fern vom Wyker Kreißsaal zu drehen, so gestaltete sich auch mein Leben. Zwanzig Jahre lebte ich hier, dann zog es mich in die Ferne. Ich wanderte nach Australien aus. Über vierzig Jahre lebte ich dort – konnte aber nie meine Heimat vergessen. Endlich haben die Tiden mich zurückgetragen, und ich weiß, hier gehöre ich hin.
Wie können Föhrer Kinder nicht auf Föhr geboren werden?
Das fragen auch Renate Siek, Jens Jacobsen und Fiede Amfaldern, die gemeinsam die Initiative “Inselgeburt Föhr-Amrum” gegründet haben. Seit der Schließung der Geburtenhilfeabteilung auf Föhr, protestieren Föhrer und Amrumer gegen diese schnöde Maßnahme.
Empörend finden sie auch die Art und Weise, in der man auf der Insel von der Schließung informiert wurde: Durch eine Pressemitteilung! Begründung für die Schließung ist ein Gutachten, dass aber von dem zuständigen Landrat unter Verschluss gehalten wird. Für den Landrat ist die Entscheidung alternativlos.
Für die Föhrer nicht. Sie sind nicht bereit aufzugeben und kämpfen um ihr Recht, Kinder dort zu gebären, wo sie auch leben werden. Nicht zuletzt am 17. Juli 2016 mit einer Demonstration auf dem Wyker Rathausplatz, zu der rund 2000 Insulaner, Kurgäste und Festländer eintreffen.
Entsprechend dem Anlass war dies eine friedvolle Demonstration – ein Nachmittag mit Musik und Gesang, mit einem eigen dafür geschrieben Theaterstück, mit informativen und sachlichen Ansprachen, und bewegenden Berichten von Müttern, die ihre Kinder anderswo, nicht in ihrer Heimat, zur Welt bringen mussten.
Kommentar des Landrats Dieter Harrsen, der die WG-NF (Wählergemeinschaft Nordfriesland) vertritt, und der der Einladung zum Demotag nicht gefolgt war: er “habe aber ohnehin den Eindruck, dass die Argumente zur Genüge ausgetauscht worden sind und mittlerweile mehr die Emotionen im Mittelpunkt stehen.”
Ja, du meine Güte, was ist denn emotionaler als die Geburt eines Kindes?
Ganz abgesehen von allen wissenschaftlichen Erklärungen wie ein Kind entsteht, wer staunt denn etwa nicht, dass ein neues Leben im Menschen entstehen kann? Wann preschen mehr Emotionen aufeinander, als wenn man ein Neugeborenes das erste Mal sieht oder hält? Wie viel Vorfreude und Ängste steht man zuvor aus?
Wenn man alle Argumente zusammenträgt, die für Geburten auf Föhr sprechen, dürfen doch wohl die emotionalen nicht fehlen?
Himmelsbäume sind erlaubt – kein Mensch würde sich da über verfehlte Gefühle mokieren – aber Kinder dürfen ihr Leben nicht mehr auf Föhr beginnen.
Wir können “Inselgeburt Föhr-Amrum” unterstützen
Mehr lesen über das Orkantief Christian über der Nordseeinsel Föhr:
oder hier
und über Himmelsbäume auf Föhr