Wie erlebt jemand Deutschland, der nach 50 Jahren zurückkehrt?
Wir haben gerade eingekauft. Auf den Fahrrädern – das ist für einen, der den größten Teil seines Lebens in Australien verbracht hat, eher gewöhnungsbedürftig. In Australien ist alles irgendwie weit entfernt, und wenn wir unseren wöchentlichen Einkauf tätigen, machen wir das natürlich im Auto.
Wenn wir müde und erschöpft von unseren Ausflügen zum Einkaufszentrum, wo dieser gute Schlachter ist, vom Aldi (ja es gibt in Melbourne auch den Aldi – Aldi Süd, habe ich mir sagen lasen) und schließlich vom Wochenmarkt, wo man alles frisch bekommt, nach Hause kommen, ist unser Kofferraum voll.
Unsere Fahrradkörbe sind aber noch nicht voll, wir waren ja auch erst bei Lidl. Jetzt müssen wir noch einiges bei Sky einholen. Das ist nicht schlimm, es ist praktisch gegenüber. Wir heben unsere Fahrräder in die dafür bereit gestellten Gestelle und schließen vorsorglich ab. Man will ja nicht, dass jemand auf unseren Rädern mit dem Blumenkohl und den Spagetti aus dem Sonderangebot nach Hause fährt.
Ich hole einen Einkaufswagen – mein Mann steht immer noch bei den Rädern und schaut sich nervös um. “Was machen wir mit diesem?” fragt er besorgt und zeigt auf die Auswahl von Lebensmitteln in unseren Körben.
“Die lassen wir da,” sage ich. Dann errate ich den Grund für seine Besorgnis.
“Keine Angst, das machen wir alle so. Das klaut doch keiner.”
(Wenn Sie dem nicht ganz folgen: Das ist halt Friesenlogik.)
Zögernd folgt er mir. An der Tür schaut er sich noch einmal um – sein Blick nimmt Abschied.
Niemals würde man in Melbourne sein Auto mit einer einladend geöffneten Tür und einer Ladefläche voller Tüten auf dem Parkplatz stehen lassen.
Wenn wir müde und erschöpft von unseren Ausflügen zum Einkaufszentrum, wo dieser gute Schlachter ist, vom Aldi (ja es gibt in Melbourne auch den Aldi – Aldi Süd, habe ich mir sagen lasen) und schließlich vom Wochenmarkt, wo man alles frisch bekommt, nach Hause kommen, ist unser Kofferraum voll.
Unsere Fahrradkörbe sind aber noch nicht voll, wir waren ja auch erst bei Lidl. Jetzt müssen wir noch einiges bei Sky einholen. Das ist nicht schlimm, es ist praktisch gegenüber. Wir heben unsere Fahrräder in die dafür bereit gestellten Gestelle und schließen vorsorglich ab. Man will ja nicht, dass jemand auf unseren Rädern mit dem Blumenkohl und den Spagetti aus dem Sonderangebot nach Hause fährt.
Ich hole einen Einkaufswagen – mein Mann steht immer noch bei den Rädern und schaut sich nervös um. “Was machen wir mit diesem?” fragt er besorgt und zeigt auf die Auswahl von Lebensmitteln in unseren Körben.
“Die lassen wir da,” sage ich. Dann errate ich den Grund für seine Besorgnis.
“Keine Angst, das machen wir alle so. Das klaut doch keiner.”
(Wenn Sie dem nicht ganz folgen: Das ist halt Friesenlogik.)
Zögernd folgt er mir. An der Tür schaut er sich noch einmal um – sein Blick nimmt Abschied.
Niemals würde man in Melbourne sein Auto mit einer einladend geöffneten Tür und einer Ladefläche voller Tüten auf dem Parkplatz stehen lassen.
In Deutschland ist vieles anders ...
In Deutschland ist vieles anders. Da ist zum Beispiel das Wetter. Wir haben Melbourne Mitte April verlassen – es wurde langsam herbstlich und kühler. Es konnte schon vorkommen, dass es morgens nur um die 9 Grad war.
“In Deutschland kommen wir in den Frühling,” schwärmte ich.
Leider hat das Wetter sich Mitte April aber entschlossen, die Temperaturen noch einmal kräftig zu drosseln. Das Thermometer zeigt 6 Grad an.
“Aber die gefühlte Temperatur ist hier anders,” sage ich forsch-fröhlich. “Es hat mit der Luftfeuchtigkeit zu tun.”
Mein Mann rollt mit den Augen und zwängt noch einen Fleece über seinen Windcheater und unter seine Lederjacke. Er wickelt einen Wollschal um und zieht sich die Mütze über die Ohren.
“Ich kann es nicht glauben, dass ich mich bei der Kälte auf ein Fahrrad setze, anstatt in mein geheiztes Auto zu steigen,” brummelt er.
Für die Zeit, die wir hier sind, lohnt es sich erstens nicht, ein Auto zu mieten, und zweitens ist es albern, in Wyk mit dem Auto einkaufen zu fahren. Die Einbahnstraßen und Fußgängerzonen zwingen zu langen Umwegen – Wyk ist eine Fussgänger- und Fahrradfreundliche Stadt.
Munter steige ich aufs Rad – gewiss, dass auch er bald die Freuden entdeckt, die der frische Wind im Gesicht erweckt, und das Gefühl begrüßt, dass man seine Beine nützlich einsetzt. Außerdem können einem die Autofahrer, die sich in Tempo dreißig durch die schmalen Straßen quälen und an den vielen Fahrradfahrern vorbeischlängeln, doch wirklich leid tun.
Plötzlich fängt es an zu schneien. Mitten im April. Ok, das war nicht vorgesehen. Wir weichen auf den Fussweg ab und suchen Schutz unter dem Vordach eines Hauses. Mein Mann schaut mich stumm an – die Anklage findet keinen Ausdruck in Worten.
Eine junge Frau radelt vorbei. Sie stemmt sich gegen den Wind, ihre Füße treten stetig in die Pedalen. Auf dem Gepäckträger ist ein Kindersitz festgeschnallt, darin ein kleines Kerlchen in einem Schneeanzug. Quietschend streckt es seine Händchen in die Schneeflocken und versucht sie zu fangen. Seine Bäckchen sind rot vor Kälte.
“Siehst du?” sage ich.
Mein Mann murmelt etwas von Kinderquälerei. Und dass die Deutschen wirklich komisch sind.
Übrigens: Ans Fahrradfahren gewöhnt er sich in den sechs Wochen, die er hier verbringt, nicht. Wenn wir endgültig hierherziehen, dann wird ein Auto vorm Haus stehen, entscheidet er.
Zwei Wochen später sind wir in Kiel. Weil wir doch in Melbourne regelmäßige Flohmarktbesucher sind (der beste Flohmarkt findet am Sonntag in dem Stadtteil Camberwell statt), hat meine Schwester uns eingeladen, den Flohmarkt am Törn zu begutachten. In Kiel ist es an diesem Sonntagmorgen noch kälter!
Aber die interessanten Stände machen die Kälte fast erträglich – und dann entdeckt Andre etwas, dass sein Herz in die Höhe springen lässt und ihn (fast) mit Deutschlands Temperaturen versöhnt. Er hat nämlich einen Stand enteckt, wo Erbsensuppe verkauft wird. Und wie: In dem größten Suppenkessel, den man sich vorstellen kann! Durchmesser mindesten 1,50 Meter! Gefüllt mit dampfender, heißer Erbsensuppe – angereichert mit Bauchspeck und Kartoffeln und Wurzeln, genauso, wie seine Mutter es gekocht hat. So etwas gibt es in Australien nicht.
(Andre ist ein Deutscher, der mit acht Jahren mit seiner Mutter nach Australien ausgewandert ist. Die deutsche Küche war ein Bestandteil seiner Kindheit und Jugend.)
Föhr ist nicht so reich besiedelt mit Flohmärkten, obwohl sie natürlich stattfinden – und außerdem gibt es den Fischmarkt (jeden Sonntag am Hafen), den Bauernmarkt (mittwochs und sonnabends am Rathausmarkt), den Dorfmarkt (donnerstags in Oevenum) und verschiedene andere, z.B. Buch-, Handwerker- und Kunsthandwerkmärkte. Und dann ist da etwas, was noch besser ist: Der Sperrgut Basar!
Der Sperrgutbasar am Wyker Hafendeich ist eine wunderbare Erfindung. Es ist eine Art Tauschbörse, die unter anderem auch dem Umweltschutz dient. Man bringt Sachen hin (Möbel, Kleider, Gebrauchsgegenstände, Spielzeug, Geschirr, Bücher …), die man selbst nicht mehr braucht, aber die jemand anderem zu Nutzen sein können. Recyclen pur, und ein Paradies für Flohmarktstöberer wie Andre und mich!
In Australien heißen diese Märkte "Trash und Treasure” – mit dem Beiwort: “What’s someone’s trash is another’s treasure”, also ‘Was dem sein Ramsch, ist dem anderen sein Schatz.’
Wir werden regelmäßige Sperrgutbasarbesucher (Mittwochs von 16-18 Uhr, Freitags von 14-16Uhr) - freuen uns über die Gelegenheit, einiges, was noch gut ist, loszuwerden, freuen uns noch mehr, wenn wir was finden, was andere übersehen haben oder nicht für wertvoll halten! Für Gefundenes hinterlässt man eine angemessene Spende!
So was müsste es in Melbourne geben! Unglaublich, was da an Sperrmülltagen rausgestellt wird. Schlimmer noch: In einigen Stadtteilen ist es bei Strafe verboten, sich da was mitzunehmen, was am Straßenrand feilsteht – das wäre Diebstahl und strafbar.
Verwunderlich findet mein Mann die Manie der Deutschen, ständig und immerzu spazierengehen zu wollen. Wenn man in Melbourne zu Fuß unterwegs ist, dann hat das einen bestimmten Zweck. Zum Beispiel hat man sein Auto bequem geparkt und läuft die paar Schritte zum Geldautomaten oder zum Bäcker. Man spaziert durch den Supermarkt oder durchs überdachte, musik-imprägnierte Einkaufzentrum. Ausnahmen sind Gänge über Flohmärkte oder zum Park, um den Hunden Auslauf zu gewähren. Man ‘läuft’ nicht ohne Ziel und Zweck.
Nachdem wir die Insel mit Leuten, die vernünftig genug sind, ein Auto zu besitzen, fahrenderweise gründlich erkundet haben, auch einige Fahrradtouren erledigt haben (von Stoßseufzern und Ruhepausen unterbrochen), schlage ich vor, den neuen Bohlenweg zu besuchen, der in Wyk von der Siedlung Greveling (in der Nähe des Flughafens und des Golfplatzes) beginnt, und durch Dünenlandschaft und am Strand entlang bis in das Dorf Nieblum führt. Mein Mann kontert mit der Frage: “Was macht man dort?”
Ich mache den Fehler, von einem wunderschönen Spaziergang zu sprechen, mit herrlichen Aussichten übers Meer auf die Halligen und die Nachbarinsel Amrum.
Um es ihm zu erleichtern, schlage ich vor, dass meine Schwester uns im Auto zum Ausgangspunkt fährt.
“Und was dann?” Misstrauen schwingt im Unterton mit.
“Dann laufen wir den Bohlenweg entlang – bis Nieblum.”
“Und dann?”
“Dann laufen wir zurück.”
Die Antwort kommt prompt und überzeugt: “Ridiculous.” Lächerlich.
Natürlich trifft man in Melbourne auch Menschen, die sich an der frischen Luft bewegen: Meistens sind es Jogger, die mit verbissener, konzentrierter Miene, eingestöpselt in begleitende Musik, verschwitzt und schwer-atmend den Asphalt vermessen. Fahrradfahren ist auch beliebt: Wenn, dann aber am besten in enganliegendem Lycra und auf Rennrädern mit super-dünnen Reifen. Das Ziel ist, die Geschwindigkeit einem Sportler auf der letzten, entscheidenden Etappe der Tour de France anzugleichen.
Sport wird Großgeschrieben in Australien – die Anderen, die müßigen Spaziergänger, die Radfahrer auf dem Hollandrad mit angeklemmten Fahrradkorb, das sind meistens verrückte Deutsche, die sich bedauernswerterweise noch nicht voll integriert haben.
Der Mai setzt ein und damit die Spargelzeit. Wie bei allen Deutschen steigen meine Gelüste nach frischem Spargel ähnlich einer Fieberkurve.
Leider teilt mein Mann diese ‘deutschen’ Erinnerungen nicht. Vielleicht hatten die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg wichtigere Dinge zu tun, als sich um Spargel zu sorgen. Es scheint nicht etwas zu sein, was sich auf den Speiseplan seiner Mutter verirrt hat.
Die deutsche Manie, Spargel als Hauptgericht zu genießen, mit Beilagen von gekochtem oder Räucherschinken und Pellkartoffeln befremdet ihn.
“Glaubst du wirklich, dass alle die Bauern, die deine Freunde als ‘ihre’ bezeichnen, im Morgengrauen aufstehen, um frischgestochenen Spargel für ihre Kunden bereitzustellen?”
Nicht? Eine langgehegte Phantasie droht zu zerplatzen wie eine Kaugummiblase …
Was fällt einem noch auf, wenn man über 50 Jahre nicht in seiner Heimat war?
Es gibt in den Städten keine Überland Stromleitungen. Sehr gut.
Die Autos auf dem Parkstreifen gegenüber von unserem Haus, parken alle ordentlich, Stoßstange an Stoßstange – mit Rücksicht auf andere, die vielleicht auch noch parken möchten. Nachahmenswert.
(In Melbourne kommt es vor, dass ein Auto den Platz beansprucht, wo eigentlich auch drei parken könnten.)
Die Fusswege sind alle mit Platten verlegt, nicht asphaltiert – einem Architekten fällt so etwas natürlich auf. Alles lobenswert.
Und Quark in Deutschland kann man schon für 39 Cent bekommen, während Quark in Melbourne für ein 250g Päckchen über 9 Dollar (umgerechnet etwa 6 Euro) kostet. Für einen Quarkkuchen braucht man 500 g Quark – das wird ein teurer Kuchen.
Auch das Alter der Kirchen erstaunt meinen Mann immer wieder! Die älteste Kirche Föhrs,
St Laurentii in Süderende wurde im 12. Jahrhundert errichtet, die ‘jüngeren’, St Johannis in Nieblum und St Nicolai in Boldixum, im dreizehnten. Alte Friesenhäuser wurden locker um 1600 erbaut und stehen immer noch.
Toll!
Unentschieden sind wir allerdings über die neuen Kassen im Edeka Kaufring. Da reicht man das Geld nämlich nicht mehr den Kassierern, sondern schiebt die Scheine oder wirft das Kleingeld in dafür vorhergesehene Schlitze. Nach gründlichem Nachdenken – man hört den Computer förmlich rechnen, - während die Kassierer gelangweilt ins Leere starren, - spukt die Maschine das Wechselgeld aus.
“Was ist denn jetzt noch Ihre Funktion?” hat mein Cousin eine Kassiererin mal gefragt.
“Ich reiche Ihnen den Kassenbon.”
Ach so.
Wie gesagt, ‘unentschieden’. Einerseits ist es ja nett, dass die Maschinen nützlich eingesetzt werden, andererseits fehlt uns der persönliche Kontakt, der kurze Austausch, den man mit einer menschlichen Person hatte.
Witzig mutet an, das Geschäfte nicht wie in Melbourne in Einkaufsstraßen oder Geschäftszeilen stehen, sondern oft vereinzelt, in was nach Privathäusern aussieht. In unserer Straße in Wyk steht Richtung Südstrand ein griechisches Restaurant - mitten zwischen ‘normalen’ Wohnhäusern, kein weiteres Geschäft in näherer Umgebung. “Kommt hier denn überhaupt jemand hin?” fragt mein Mann erstaunt.
“Warte mal ab,” lächle ich und öffne die Tür. Das Restaurant ist voll!
“Guck doch mal, wieviel Fahrräder vor der Tür stehen,” kann ich mir nicht verbeißen zu bemerken.
Gewöhnungsbedürftig in Deutschland: Man grüßt, wenn man einen Laden oder ein Restaurant betritt . Deutsche grüßen auch, wenn sie ein Wartezimmer beim Arzt betreten oder in den Fahrstuhl steigen. In Melbourne würden sie einen befremdet anschauen, würfe man ein ‘Moin’ oder ‘Hallo!’ in die Gegend.
Und der leidige Rechtsverkehr: Immer wieder muss ich ihn erinnern, auf der rechten Seite zu fahren (vor allem, als uns unser Cousin sein Auto leiht), beim Überqueren der Straße erst nach links zu gucken und auf die Fahrradfahrer zu achten, die auf den Fahrradwegen parallel zum Fußweg entlangbrausen. Unverständlich, dass die Deutschen - und die Europäer en gros – immer noch auf dem Rechtsverkehr bestehen, während doch die Briten seit Gedenken mit gutem Beispiel vorangehen und links fahren.
Dann das System der ‘tips’ (Trinkgelder). In Australien ‘tippt’ man, indem man dem Kellner nach der Begleichung der Rechnung einen angemessenen Betrag zuschiebt.
Hier sagt man: “Machen Sie es Fünf”, wenn die Rechnung 4,65 Eur beträgt.
Begeisterung erwecken allerdings diese kleinen elektronischen Geräte, in die Kellner die Bestellung gleich am Tisch aufnehmen und an die Bar oder die Küche weiterleiten. Das haben wir noch nie in Melbourne gesehen. Das erweckt nationalen Stolz: “Ja, die Deutschen … die können sowas.”
“Einiges ist schlechter in Deutschland, einiges ist besser,” ist meines Mannes abschließendes Fazit.
Was denn, möchte ich wissen.
Ganz obenauf in der negativen Spalte: Das Wetter. Also, da muss sich was ändern.
Und, dass es hier keinen ‘2 Dollar Shop’ gibt, wo man z.B. kurze, handliche Grillzangen, die man vor allem beim Braten, aber auch beim Kochen überhaupt immer braucht. Auch dieses Sieb aus rostfreiem Stahl, das wir dringend suchen, gibt es nur im im teuren Küchenstudio. Hier bietet sich eine Marktlücke auf Föhr, die man unbedingt noch füllen könnte … Im ‘2 Dollar Shop’ ist alles billig, oder zu mindestens günstig.
Im teuren Melbourne kann man ohne mindestens einen dieser Läden pro Einkaufsquadratmeter nicht überleben.
Besser ist: Dass er hier – im Urlaub - Zeit hat, in aller Ruhe die ‘Specials’ zu studieren. Die Kataloge mit den Sonderangeboten, die einem von Edeka, von Sky, von Lidl, vom Dänischen Bettenlager und dem Drogeriemarkt fürsorglich frei ins Haus geliefert werden. Mein Mann entdeckt ein neues Hobby: Werbung für Sonderangebote aufzuspüren, auszuschneiden und in seiner Brieftasche mit sich zu tragen!
“It takes the better part of the day,” kommentiert er diese wertvolle Zeitaufwendung. Ich gehe indes spazieren.
Triumphierend trägt er eine Schlagsahnedose ins Haus.
“Die gibt’s in Australien nicht.”
Seine Mutter hatte so etwas als Aluminiumbehälter, in den man eine Gaspatrone schob. Er ist glücklich – nicht nur fühlt er sich Dank des Supermarkts in seine Kindheit zurückversetzt, es war auch noch ein Sonderangebot. Berauscht besprüht er seinen Nachmittagskuchen (auch eine nachahmenswerte Erfindung der Deutschen: das tägliche Kaffeetrinken mit frischgebackenem Kuchen). Er bietet die Dose unseren polnischen Handwerkern an, die schütteln dankend den Kopf.
Und ganz oben unter den Positiva: die Currywurst und das Fischbrötchen.
Wenn eine Currywurst oder ein Fischbrötchen am Ziel winkt, kann man sich vielleicht sogar ans Spazierengehen gewöhnen. Vielleicht.
Und wie ist es für mich – über 45 Jahre habe ich im Ausland gelebt, was zieht mich zurück nach Deutschland? Meine hoffentlich-zukünftige Schwiegertochter bringt es auf einen Nenner.
Sie besucht uns zum ersten Mal auf Durchreise von Uganda, wo sie und mein Sohn beide arbeiten, nach Belgien. (Man sieht: Föhr ist ein internationaler Schnittpunkt!)
Auf der Fähre nach Wyk wird sie meinem Cousin Hauke vorgestellt.
Zufällig warten mein Cousin Kurt und seine Frau Cordula am Anleger auf die gleiche Fähre, von der Ashley und Neema von Bord gehen. Sie werden einander vorgestellt.
Um Neema gleich den besten Eindruck von Wyk zu erlauben, gehen wir am Sandwall entlang nach Hause (unsere Renommierstraße mit Cafes, Boutiquen, Kurmusik und Kurpromenade) und treffen meine Schwester und ihren Mann. Neema ist beeindruckt.
“I’ve never lived in a place where I have met family while strolling down the street.”
‘Noch nie habe ich an einem Ort gelebt, wo ich Familie treffe, wenn ich die Straße entlang bummel.’
Eben. Das will ich wieder haben.
“In Deutschland kommen wir in den Frühling,” schwärmte ich.
Leider hat das Wetter sich Mitte April aber entschlossen, die Temperaturen noch einmal kräftig zu drosseln. Das Thermometer zeigt 6 Grad an.
“Aber die gefühlte Temperatur ist hier anders,” sage ich forsch-fröhlich. “Es hat mit der Luftfeuchtigkeit zu tun.”
Mein Mann rollt mit den Augen und zwängt noch einen Fleece über seinen Windcheater und unter seine Lederjacke. Er wickelt einen Wollschal um und zieht sich die Mütze über die Ohren.
“Ich kann es nicht glauben, dass ich mich bei der Kälte auf ein Fahrrad setze, anstatt in mein geheiztes Auto zu steigen,” brummelt er.
Für die Zeit, die wir hier sind, lohnt es sich erstens nicht, ein Auto zu mieten, und zweitens ist es albern, in Wyk mit dem Auto einkaufen zu fahren. Die Einbahnstraßen und Fußgängerzonen zwingen zu langen Umwegen – Wyk ist eine Fussgänger- und Fahrradfreundliche Stadt.
Munter steige ich aufs Rad – gewiss, dass auch er bald die Freuden entdeckt, die der frische Wind im Gesicht erweckt, und das Gefühl begrüßt, dass man seine Beine nützlich einsetzt. Außerdem können einem die Autofahrer, die sich in Tempo dreißig durch die schmalen Straßen quälen und an den vielen Fahrradfahrern vorbeischlängeln, doch wirklich leid tun.
Plötzlich fängt es an zu schneien. Mitten im April. Ok, das war nicht vorgesehen. Wir weichen auf den Fussweg ab und suchen Schutz unter dem Vordach eines Hauses. Mein Mann schaut mich stumm an – die Anklage findet keinen Ausdruck in Worten.
Eine junge Frau radelt vorbei. Sie stemmt sich gegen den Wind, ihre Füße treten stetig in die Pedalen. Auf dem Gepäckträger ist ein Kindersitz festgeschnallt, darin ein kleines Kerlchen in einem Schneeanzug. Quietschend streckt es seine Händchen in die Schneeflocken und versucht sie zu fangen. Seine Bäckchen sind rot vor Kälte.
“Siehst du?” sage ich.
Mein Mann murmelt etwas von Kinderquälerei. Und dass die Deutschen wirklich komisch sind.
Übrigens: Ans Fahrradfahren gewöhnt er sich in den sechs Wochen, die er hier verbringt, nicht. Wenn wir endgültig hierherziehen, dann wird ein Auto vorm Haus stehen, entscheidet er.
Zwei Wochen später sind wir in Kiel. Weil wir doch in Melbourne regelmäßige Flohmarktbesucher sind (der beste Flohmarkt findet am Sonntag in dem Stadtteil Camberwell statt), hat meine Schwester uns eingeladen, den Flohmarkt am Törn zu begutachten. In Kiel ist es an diesem Sonntagmorgen noch kälter!
Aber die interessanten Stände machen die Kälte fast erträglich – und dann entdeckt Andre etwas, dass sein Herz in die Höhe springen lässt und ihn (fast) mit Deutschlands Temperaturen versöhnt. Er hat nämlich einen Stand enteckt, wo Erbsensuppe verkauft wird. Und wie: In dem größten Suppenkessel, den man sich vorstellen kann! Durchmesser mindesten 1,50 Meter! Gefüllt mit dampfender, heißer Erbsensuppe – angereichert mit Bauchspeck und Kartoffeln und Wurzeln, genauso, wie seine Mutter es gekocht hat. So etwas gibt es in Australien nicht.
(Andre ist ein Deutscher, der mit acht Jahren mit seiner Mutter nach Australien ausgewandert ist. Die deutsche Küche war ein Bestandteil seiner Kindheit und Jugend.)
Föhr ist nicht so reich besiedelt mit Flohmärkten, obwohl sie natürlich stattfinden – und außerdem gibt es den Fischmarkt (jeden Sonntag am Hafen), den Bauernmarkt (mittwochs und sonnabends am Rathausmarkt), den Dorfmarkt (donnerstags in Oevenum) und verschiedene andere, z.B. Buch-, Handwerker- und Kunsthandwerkmärkte. Und dann ist da etwas, was noch besser ist: Der Sperrgut Basar!
Der Sperrgutbasar am Wyker Hafendeich ist eine wunderbare Erfindung. Es ist eine Art Tauschbörse, die unter anderem auch dem Umweltschutz dient. Man bringt Sachen hin (Möbel, Kleider, Gebrauchsgegenstände, Spielzeug, Geschirr, Bücher …), die man selbst nicht mehr braucht, aber die jemand anderem zu Nutzen sein können. Recyclen pur, und ein Paradies für Flohmarktstöberer wie Andre und mich!
In Australien heißen diese Märkte "Trash und Treasure” – mit dem Beiwort: “What’s someone’s trash is another’s treasure”, also ‘Was dem sein Ramsch, ist dem anderen sein Schatz.’
Wir werden regelmäßige Sperrgutbasarbesucher (Mittwochs von 16-18 Uhr, Freitags von 14-16Uhr) - freuen uns über die Gelegenheit, einiges, was noch gut ist, loszuwerden, freuen uns noch mehr, wenn wir was finden, was andere übersehen haben oder nicht für wertvoll halten! Für Gefundenes hinterlässt man eine angemessene Spende!
So was müsste es in Melbourne geben! Unglaublich, was da an Sperrmülltagen rausgestellt wird. Schlimmer noch: In einigen Stadtteilen ist es bei Strafe verboten, sich da was mitzunehmen, was am Straßenrand feilsteht – das wäre Diebstahl und strafbar.
Verwunderlich findet mein Mann die Manie der Deutschen, ständig und immerzu spazierengehen zu wollen. Wenn man in Melbourne zu Fuß unterwegs ist, dann hat das einen bestimmten Zweck. Zum Beispiel hat man sein Auto bequem geparkt und läuft die paar Schritte zum Geldautomaten oder zum Bäcker. Man spaziert durch den Supermarkt oder durchs überdachte, musik-imprägnierte Einkaufzentrum. Ausnahmen sind Gänge über Flohmärkte oder zum Park, um den Hunden Auslauf zu gewähren. Man ‘läuft’ nicht ohne Ziel und Zweck.
Nachdem wir die Insel mit Leuten, die vernünftig genug sind, ein Auto zu besitzen, fahrenderweise gründlich erkundet haben, auch einige Fahrradtouren erledigt haben (von Stoßseufzern und Ruhepausen unterbrochen), schlage ich vor, den neuen Bohlenweg zu besuchen, der in Wyk von der Siedlung Greveling (in der Nähe des Flughafens und des Golfplatzes) beginnt, und durch Dünenlandschaft und am Strand entlang bis in das Dorf Nieblum führt. Mein Mann kontert mit der Frage: “Was macht man dort?”
Ich mache den Fehler, von einem wunderschönen Spaziergang zu sprechen, mit herrlichen Aussichten übers Meer auf die Halligen und die Nachbarinsel Amrum.
Um es ihm zu erleichtern, schlage ich vor, dass meine Schwester uns im Auto zum Ausgangspunkt fährt.
“Und was dann?” Misstrauen schwingt im Unterton mit.
“Dann laufen wir den Bohlenweg entlang – bis Nieblum.”
“Und dann?”
“Dann laufen wir zurück.”
Die Antwort kommt prompt und überzeugt: “Ridiculous.” Lächerlich.
Natürlich trifft man in Melbourne auch Menschen, die sich an der frischen Luft bewegen: Meistens sind es Jogger, die mit verbissener, konzentrierter Miene, eingestöpselt in begleitende Musik, verschwitzt und schwer-atmend den Asphalt vermessen. Fahrradfahren ist auch beliebt: Wenn, dann aber am besten in enganliegendem Lycra und auf Rennrädern mit super-dünnen Reifen. Das Ziel ist, die Geschwindigkeit einem Sportler auf der letzten, entscheidenden Etappe der Tour de France anzugleichen.
Sport wird Großgeschrieben in Australien – die Anderen, die müßigen Spaziergänger, die Radfahrer auf dem Hollandrad mit angeklemmten Fahrradkorb, das sind meistens verrückte Deutsche, die sich bedauernswerterweise noch nicht voll integriert haben.
Der Mai setzt ein und damit die Spargelzeit. Wie bei allen Deutschen steigen meine Gelüste nach frischem Spargel ähnlich einer Fieberkurve.
Leider teilt mein Mann diese ‘deutschen’ Erinnerungen nicht. Vielleicht hatten die Menschen nach dem Zweiten Weltkrieg wichtigere Dinge zu tun, als sich um Spargel zu sorgen. Es scheint nicht etwas zu sein, was sich auf den Speiseplan seiner Mutter verirrt hat.
Die deutsche Manie, Spargel als Hauptgericht zu genießen, mit Beilagen von gekochtem oder Räucherschinken und Pellkartoffeln befremdet ihn.
“Glaubst du wirklich, dass alle die Bauern, die deine Freunde als ‘ihre’ bezeichnen, im Morgengrauen aufstehen, um frischgestochenen Spargel für ihre Kunden bereitzustellen?”
Nicht? Eine langgehegte Phantasie droht zu zerplatzen wie eine Kaugummiblase …
Was fällt einem noch auf, wenn man über 50 Jahre nicht in seiner Heimat war?
Es gibt in den Städten keine Überland Stromleitungen. Sehr gut.
Die Autos auf dem Parkstreifen gegenüber von unserem Haus, parken alle ordentlich, Stoßstange an Stoßstange – mit Rücksicht auf andere, die vielleicht auch noch parken möchten. Nachahmenswert.
(In Melbourne kommt es vor, dass ein Auto den Platz beansprucht, wo eigentlich auch drei parken könnten.)
Die Fusswege sind alle mit Platten verlegt, nicht asphaltiert – einem Architekten fällt so etwas natürlich auf. Alles lobenswert.
Und Quark in Deutschland kann man schon für 39 Cent bekommen, während Quark in Melbourne für ein 250g Päckchen über 9 Dollar (umgerechnet etwa 6 Euro) kostet. Für einen Quarkkuchen braucht man 500 g Quark – das wird ein teurer Kuchen.
Auch das Alter der Kirchen erstaunt meinen Mann immer wieder! Die älteste Kirche Föhrs,
St Laurentii in Süderende wurde im 12. Jahrhundert errichtet, die ‘jüngeren’, St Johannis in Nieblum und St Nicolai in Boldixum, im dreizehnten. Alte Friesenhäuser wurden locker um 1600 erbaut und stehen immer noch.
Toll!
Unentschieden sind wir allerdings über die neuen Kassen im Edeka Kaufring. Da reicht man das Geld nämlich nicht mehr den Kassierern, sondern schiebt die Scheine oder wirft das Kleingeld in dafür vorhergesehene Schlitze. Nach gründlichem Nachdenken – man hört den Computer förmlich rechnen, - während die Kassierer gelangweilt ins Leere starren, - spukt die Maschine das Wechselgeld aus.
“Was ist denn jetzt noch Ihre Funktion?” hat mein Cousin eine Kassiererin mal gefragt.
“Ich reiche Ihnen den Kassenbon.”
Ach so.
Wie gesagt, ‘unentschieden’. Einerseits ist es ja nett, dass die Maschinen nützlich eingesetzt werden, andererseits fehlt uns der persönliche Kontakt, der kurze Austausch, den man mit einer menschlichen Person hatte.
Witzig mutet an, das Geschäfte nicht wie in Melbourne in Einkaufsstraßen oder Geschäftszeilen stehen, sondern oft vereinzelt, in was nach Privathäusern aussieht. In unserer Straße in Wyk steht Richtung Südstrand ein griechisches Restaurant - mitten zwischen ‘normalen’ Wohnhäusern, kein weiteres Geschäft in näherer Umgebung. “Kommt hier denn überhaupt jemand hin?” fragt mein Mann erstaunt.
“Warte mal ab,” lächle ich und öffne die Tür. Das Restaurant ist voll!
“Guck doch mal, wieviel Fahrräder vor der Tür stehen,” kann ich mir nicht verbeißen zu bemerken.
Gewöhnungsbedürftig in Deutschland: Man grüßt, wenn man einen Laden oder ein Restaurant betritt . Deutsche grüßen auch, wenn sie ein Wartezimmer beim Arzt betreten oder in den Fahrstuhl steigen. In Melbourne würden sie einen befremdet anschauen, würfe man ein ‘Moin’ oder ‘Hallo!’ in die Gegend.
Und der leidige Rechtsverkehr: Immer wieder muss ich ihn erinnern, auf der rechten Seite zu fahren (vor allem, als uns unser Cousin sein Auto leiht), beim Überqueren der Straße erst nach links zu gucken und auf die Fahrradfahrer zu achten, die auf den Fahrradwegen parallel zum Fußweg entlangbrausen. Unverständlich, dass die Deutschen - und die Europäer en gros – immer noch auf dem Rechtsverkehr bestehen, während doch die Briten seit Gedenken mit gutem Beispiel vorangehen und links fahren.
Dann das System der ‘tips’ (Trinkgelder). In Australien ‘tippt’ man, indem man dem Kellner nach der Begleichung der Rechnung einen angemessenen Betrag zuschiebt.
Hier sagt man: “Machen Sie es Fünf”, wenn die Rechnung 4,65 Eur beträgt.
Begeisterung erwecken allerdings diese kleinen elektronischen Geräte, in die Kellner die Bestellung gleich am Tisch aufnehmen und an die Bar oder die Küche weiterleiten. Das haben wir noch nie in Melbourne gesehen. Das erweckt nationalen Stolz: “Ja, die Deutschen … die können sowas.”
“Einiges ist schlechter in Deutschland, einiges ist besser,” ist meines Mannes abschließendes Fazit.
Was denn, möchte ich wissen.
Ganz obenauf in der negativen Spalte: Das Wetter. Also, da muss sich was ändern.
Und, dass es hier keinen ‘2 Dollar Shop’ gibt, wo man z.B. kurze, handliche Grillzangen, die man vor allem beim Braten, aber auch beim Kochen überhaupt immer braucht. Auch dieses Sieb aus rostfreiem Stahl, das wir dringend suchen, gibt es nur im im teuren Küchenstudio. Hier bietet sich eine Marktlücke auf Föhr, die man unbedingt noch füllen könnte … Im ‘2 Dollar Shop’ ist alles billig, oder zu mindestens günstig.
Im teuren Melbourne kann man ohne mindestens einen dieser Läden pro Einkaufsquadratmeter nicht überleben.
Besser ist: Dass er hier – im Urlaub - Zeit hat, in aller Ruhe die ‘Specials’ zu studieren. Die Kataloge mit den Sonderangeboten, die einem von Edeka, von Sky, von Lidl, vom Dänischen Bettenlager und dem Drogeriemarkt fürsorglich frei ins Haus geliefert werden. Mein Mann entdeckt ein neues Hobby: Werbung für Sonderangebote aufzuspüren, auszuschneiden und in seiner Brieftasche mit sich zu tragen!
“It takes the better part of the day,” kommentiert er diese wertvolle Zeitaufwendung. Ich gehe indes spazieren.
Triumphierend trägt er eine Schlagsahnedose ins Haus.
“Die gibt’s in Australien nicht.”
Seine Mutter hatte so etwas als Aluminiumbehälter, in den man eine Gaspatrone schob. Er ist glücklich – nicht nur fühlt er sich Dank des Supermarkts in seine Kindheit zurückversetzt, es war auch noch ein Sonderangebot. Berauscht besprüht er seinen Nachmittagskuchen (auch eine nachahmenswerte Erfindung der Deutschen: das tägliche Kaffeetrinken mit frischgebackenem Kuchen). Er bietet die Dose unseren polnischen Handwerkern an, die schütteln dankend den Kopf.
Und ganz oben unter den Positiva: die Currywurst und das Fischbrötchen.
Wenn eine Currywurst oder ein Fischbrötchen am Ziel winkt, kann man sich vielleicht sogar ans Spazierengehen gewöhnen. Vielleicht.
Und wie ist es für mich – über 45 Jahre habe ich im Ausland gelebt, was zieht mich zurück nach Deutschland? Meine hoffentlich-zukünftige Schwiegertochter bringt es auf einen Nenner.
Sie besucht uns zum ersten Mal auf Durchreise von Uganda, wo sie und mein Sohn beide arbeiten, nach Belgien. (Man sieht: Föhr ist ein internationaler Schnittpunkt!)
Auf der Fähre nach Wyk wird sie meinem Cousin Hauke vorgestellt.
Zufällig warten mein Cousin Kurt und seine Frau Cordula am Anleger auf die gleiche Fähre, von der Ashley und Neema von Bord gehen. Sie werden einander vorgestellt.
Um Neema gleich den besten Eindruck von Wyk zu erlauben, gehen wir am Sandwall entlang nach Hause (unsere Renommierstraße mit Cafes, Boutiquen, Kurmusik und Kurpromenade) und treffen meine Schwester und ihren Mann. Neema ist beeindruckt.
“I’ve never lived in a place where I have met family while strolling down the street.”
‘Noch nie habe ich an einem Ort gelebt, wo ich Familie treffe, wenn ich die Straße entlang bummel.’
Eben. Das will ich wieder haben.